Die 11 Früherkennungsuntersuchungen

Bausteine für eine gesunde Zukunft

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)

Das Programm der Früherkennungsuntersuchungen gehört zu den sinnvollsten Einrichtungen unseres Gesundheitssystems. Nutzen Sie es im Sinne Ihres Kindes regelmäßig. Es gibt eine Reihe von Störungen, die nur Kinderärzte bzw. Kinderärztinnen rechtzeitig erkennen können. Kleine Probleme werden rasch groß. Und sind sie einmal ausgewachsen, ist eine Heilung oder Besserung oft nur schwierig oder gar nicht mehr erreichbar.

Die Erfahrungen zeigen, dass viele Gesundheits- oder Entwicklungsstörungen bei Früherkennung sehr gut behandelt oder beeinflusst werden können. Leider werden die Termine von manchen Eltern nicht oder nur am Anfang eingehalten. Dabei sind die Untersuchungen kostenlos und bieten Kindern die besten Chancen, gesund „groß“ zu werden.

Manche U-Termine sind auch Impftermine.
Zum Teil können gleichzeitig mit den Früherkennungsuntersuchungen auch Impftermine wahrgenommen werden. Sie schaffen also an einem Tag zwei ganz wichtige Dinge für Ihr Kind.

Das Untersuchungsheft für Kinder

Dieses gelbe Programmheft für die ersten 10 U-Termine bekommen Sie nach der Geburt in der Klinik oder bei der U 1 von dem Kinderarzt bzw. der Kinderärztin. Nehmen Sie es zu jedem Termin mit. Besprechen Sie mit dem Kinderarzt/der Kinderärztin, was untersucht wird, und teilen Sie Ihre eigenen Beobachtungen mit.

Hier das Wichtigste:

Die U 1: Neugeborenen-Erstuntersuchung

In den ersten Minuten wird Ihr Kind nach dem sogenannten Apgar-Test stufenweise untersucht. Dieser Check ist international. Danach werden die wichtigsten Lebensfunktionen wie Atmung, Herzschlag, gesunde Hautfarbe und die Reflexe bewertet. Keine Sorge: Auch gesunde Babys brauchen manchmal etwas Zeit, um sich von der Geburt zu erholen. Nach einer Risikogeburt erwartet das Baby noch weitere Untersuchungen. Alle Neugeborenen haben zudem Anspruch auf einen Hörtest zur Früherkennung von angeborenen Hörstörungen (Neugeborenen-Hörscreening), der möglichst in den ersten drei Lebenstagen durchgeführt werden sollte.

Die U 2: Vom 3. bis 10. Lebenstag

Die U 2 wird in der Regel noch in der Klinik gemacht, bevor Sie mit Ihrem Baby nach Hause gehen. Dabei ist neben der allgemeinen Untersuchung die Blutentnahme für die Früherkennung von Stoffwechselstörungen ganz wichtig. Werden Störungen nicht früh genug erkannt, können Nerven- oder Organschäden oder Entwicklungsprobleme die Folge sein. Aber bei rechtzeitiger Behandlung sind größere Belastungen für Ihr Kind meist auszuschließen.

Bei der U 2 geht es außerdem um die Rachitis-Vorbeugung mit Vitamin D und die Kariesvorbeugung durch Fluorid. Und es wird der Bedarf einer Tbc-Impfung besprochen. Der Hörtest für Neugeborene kann gegebenenfalls noch nachgeholt werden, ein eventuell auffälliges erstes Testergebnis wird spätestens jetzt nochmals kontrolliert. Die bei der U 3 anstehende Ultraschalluntersuchung der Hüftgelenke wird häufig schon beim U 2-Termin gemacht.

Die U 3: In der 4. bis 5. Lebenswoche

Zu diesem Termin bekommt Ihr Baby wieder eine gründliche Untersuchung der Organe und der körperlichen Entwicklung. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei dem Ernährungszustand und dem Gewicht, den altersgerechten Bewegungsmöglichkeiten, der Augenreaktion und dem Hörvermögen. Eine Ultraschalluntersuchung der Hüftgelenke wird jetzt durchgeführt, wenn sie bei der U 2 noch nicht gemacht wurde. Es wird erneut überprüft, ob der Hörtest für Neugeborene durchgeführt und − bei auffälligem Erstbefund − wiederholt wurde. Gegebenenfalls kann der Test jetzt nachgeholt werden.

Jetzt wird auch der Grundstein für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Arzt oder Ärztin und Familie gelegt. Die Beobachtung der emotionalen und sozialen Verhaltensweisen des Kindes, der Beziehung zu Vater und Mutter ist bereits in diesem Alter wichtig. Hierbei können Eltern in der kinder- oder hausärztlichen Praxis frühzeitig Beratung und Hilfe erhalten.

Die U 5: Vom 6. bis 7. Lebensmonat

Wieder steht eine ausführliche Untersuchung an. Und der Arzt wird die altersgerechte Bewegungsfähigkeit und Geschicklichkeit des Babys prüfen. Kann es sich in Bauchlage mit geöffneten Händen abstützen? Greift es aus dieser Lage nach einem Spielzeug? Kann es sich allein vom Rücken auf den Bauch drehen? Die Milchnahrung und Beikost werden besprochen. Und das Impfprogramm ist wieder Thema: Der Impfstatus wird überprüft, fehlende Impfungen werden nachgeholt.

Die U 6: Vom 10. bis 12. Lebensmonat

Neben der allgemeinen Gesundheit geht es nun um die neuen Entwicklungsschritte, die Babys jetzt meist machen: das Krabbeln, das Hochziehen an den Möbeln oder erste Schritte an der Hand. Auch das Hören, Sehen, Sprechen und das Verhalten des Babys werden geprüft. Das Impfprogramm wird fortgesetzt. Besonders wichtig sind jetzt die Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken sowie gegen Meningokokken C. Am besten vereinbaren Sie gleich die Zusatztermine für die noch anstehenden Impfungen.

Die U 7: Vom 21. bis 24. Lebensmonat

Ihr Kind ist nun aus dem Babyalter heraus. In einem Jahr hat sich eine Menge entwickelt. Das wird Ihr Kinderarzt bzw. Ihre Kinderärztin sorgfältig prüfen, zum Beispiel das Gehen, Bücken, Aufrichten, Sehen, Hören, Sprechen und die soziale Kontaktfähigkeit. Der Impfstatus wird überprüft, fehlende Impfungen werden nachgeholt.

Die U 7a: Vom 34. bis 36. Lebensmonat

Gegen Ende des dritten Lebensjahres wird Ihr Kind abermals gründlich untersucht. Wie hat es sich körperlich und geistig entwickelt? Ein besonderes Augenmerk richtet der Arzt oder die Ärztin darauf, wie gut Ihr Kind hört und sieht, wie es um das Sprechen und Verstehen bestellt ist und ob Ihnen in der Entwicklung oder im Verhalten Ihres Kindes etwas Sorgen bereitet. Die Vollständigkeit des Impfstatus wird überprüft und noch ausstehende Impfungen werden gegebenenfalls nachgeholt.

Die U 8: Vom 46. bis 48. Lebensmonat

Bis dahin hat Ihr Kind Riesenschritte gemacht. Oder ist etwas auf der Strecke geblieben? Etwas, was Ihnen vielleicht nicht aufgefallen ist? Der Arzt oder die Ärztin wird bei dieser gründlichen Untersuchung darauf achten. Braucht Ihr Kind Hilfe, kann noch viel getan werden.

Die U 9: Vom 60. bis 64. Lebensmonat

Dann kommt Ihr Kind bald in die Schule. Wird alles o.k. sein? Seine geistige Entwicklung? Seine körperliche Vitalität? Das Hören, Sehen, Sprechen? Seine sozialen Fähigkeiten? Mögliche Störungen können immer noch beeinflusst werden. Ganz wichtig vor Schulbeginn: die Auffrischung der Impfungen. Also Impfpass mitnehmen.

Die J 1: vom 13. bis 15. Lebensjahr

Bei dieser zusätzlichen Jugenduntersuchung geht es neben der körperlichen Gesundheit auch um Pubertätsfragen und die psychosozialen Entwicklungsbedingungen. Schulsorgen und andere Probleme können besprochen oder Lücken im Impfprogramm geschlossen bzw. Impfungen aufgefrischt werden.

Impfkalender

Nach dem Impfkalender stehen ab dem 11. bis zum vollendeten 14. Monat außerdem der Abschluss der Grundimmunisierung und die erste Masern/Mumps/Röteln und Windpocken-Impfung an.

Bei einem Extra-Impftermin ab dem vollendeten 12. Monat wird gegen Meningokokken geimpft

Alles o.k., Baby?

Beobachtungen für den Kinderarzt oder die Kinderärztin

Zwischen den Terminen für die Früherkennungsuntersuchungen macht Ihnen vielleicht das eine oder andere an Ihrem Baby Sorgen. Oder Sie fragen sich, ob es normal ist, wie sich Ihr Kind manchmal verhält. Es kann auch sein, dass Ihnen nichts auffällt, obwohl gewisse Eigenheiten eine Sache für den Kinderarzt oder die Kinderärztin wären.

Die folgenden Fragen sollen Ihnen helfen, wichtige Entwicklungsschritte und Verhaltensweisen Ihres Kindes festzuhalten – zur Erinnerung für später und als Vorbereitung auf das Gespräch in der kinderärztlichen Praxis. Am besten, Sie kopieren diese Seiten und machen sich darauf Notizen für die U-Termine.

Zur U 2 zwischen dem 3. und 10. Lebenstag:
  • Haben Sie sich von der Geburt gut erholt?
  • Gibt es Schwierigkeiten beim Stillen?
  • Zeigt Ihr Kind, ob es Hunger hat?
Zur U 3 in der 4. bis 5. Lebenswoche:
  • Gibt es Schwierigkeiten beim Stillen oder Füttern?
  • Ist Ihr Kind ungewöhnlich ruhig?
  • Zuckt es ohne Grund zusammen?
  • Nimmt es schon Blickkontakt mit Ihnen auf?
  • Lässt sich Ihr Kind auf dem Arm beruhigen, wenn es schreit?
  • Nehmen Sie sich im Alltag genug Ruhepausen?
  • Fühlen Sie sich erschöpft und niedergeschlagen?
  • Gibt es außer Ihnen andere wichtige Betreuungspersonen?
Zur U 4 im 3. bis 4. Lebensmonat:
  • Gibt es Schwierigkeiten beim Stillen oder Füttern?
  • Haben Sie einen guten und geregelten Tagesablauf mit dem Kind gefunden?
  • Sind Sie mit dem Schlafrhythmus Ihres Kindes zufrieden?
  • Hat Ihr Kind Schwierigkeiten beim Einschlafen?
  • Schreit Ihr Kind anhaltend und ist nur schwer zu beruhigen? Falls ja, wie lange schreit es ohne Unterbrechung?
  • Fühlen Sie sich durch das Schreien Ihres Kindes stark belastet?
  • Schreit Ihr Kind regelmäßig, sobald Sie es ablegen?

Vielleicht kann Ihr Kind schon das eine oder andere. Kurz vor dem Untersuchungstermin können Sie hier ankreuzen:

Mein Kind …
  • hebt, auf dem Bauch liegend, den Kopf und etwas den Oberkörper an, stützt sich dabei auf die Unterarme.
  • bringt beide Hände in der Körpermitte zusammen, spielt mit den Fingern beider Hände.
  • schaut mich beim Stillen oder Trinken aus der Flasche an.
  • verfolgt mit den Augen ein Spielzeug, das vor seinen Augen langsam hin und her bewegt wird.
  • wendet den Kopf nach meiner Stimme, wenn ich es von der Seite her anspreche.
  • gibt vergnügte Laute von sich, spontan oder wenn ich mit ihm spreche.
  • freut sich, lächelt über Ansprechen, Streicheln, Kitzeln, Hochnehmen.
  • kann mit Schreien oder Weinen deutlich zeigen, ob es Hunger oder Schmerzen hat.
  • kann mit Schreien oder Weinen deutlich zeigen, ob es unterhalten werden will oder ob es müde ist.

Zur U 5 im 6. bis 7. Lebensmonat:

  • Hält Ihr Kind die Hände oft gefaustet?
  • Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Kind schielt?
  • Isst Ihr Kind vom Löffel?
  • Gibt es Probleme beim Füttern?
  • Weiß Ihr Kind, wann es hungrig oder satt ist?
  • Schläft Ihr Kind nachts durch (6 bis 8 Std.)?
  • Schreit Ihr Kind oft ohne Grund?
  • Benötigt Ihr Kind abends oder nachts über die Maßen Ihre Hilfe beim Einschlafen?
  • Ist Ihr Kind häufig unruhig und unzufrieden?
  • Fühlen Sie sich häufig überfordert und ausgelaugt?
  • Gibt es außer Ihnen auch andere wichtige Betreuungspersonen?

Vielleicht kann Ihr Kind schon das eine oder andere. Kurz vor dem Untersuchungstermin können Sie hier ankreuzen:

Mein Kind …

  • bewegt – wach auf dem Rücken liegend – beide Arme und Beine gleich gut.
  • steckt Spielzeug oder Essbares in den Mund, lutscht und nagt daran herum.
  • nimmt – auf dem Rücken liegend – ein kleines Spielzeug von einer Hand in die andere.
  • wendet Kopf und Körper nach attraktiven und bekannten Geräuschen.
  • “antwortet“ mir mit verschiedenen Tönen und Lauten, wenn ich mit ihm spreche.
  • sucht von sich aus Blickkontakt mit mir und lacht dabei.
  • lacht, gibt verschiedene Laute von sich, strampelt mit Armen und Beinen, wenn wir miteinander vergnügt sind.

Zur U 6 im 10. bis 12. Lebensmonat:

  • Hat Ihr Kind häufiger Husten?
  • Gibt es Auffälligkeiten an der Haut?
  • Ist Ihr Kind schon einmal gestürzt (aus dem Bett, vom Wickeltisch, auf der Treppe) oder hat es sich schon einmal verbrüht?
  • Gibt es Probleme beim Essen?
  • Zeigt Ihr Kind Probleme beim Ein- und/oder Durchschlafen?
  • Waren Sie schon einmal sehr ärgerlich mit Ihrem Kind?

Vielleicht kann Ihr Kind schon das eine oder andere. Kurz vor dem Untersuchungstermin können Sie hier ankreuzen:

Mein Kind …

  • sitzt frei, ohne sich mit den Händen abzustützen.
  • bewegt sich krabbelnd, kriechend, rutschend vorwärts und/oder rückwärts oder geht bereits mit Festhalten an Möbeln oder Wand entlang.
  • greift kleine Gegenstände (Fusseln, Körnchen, Linsen u.Ä.) mit Daumen und Zeigefinger.
  • betrachtet Gegenstände, Spielzeug, die es in den Händen hält, genau und aufmerksam.
  • dreht den Kopf, wenn ich neben ihm flüstere oder leise singe.
  • versteht kleine Verbote (nein, nein) und Aufforderungen (Mund auf-/zumachen, zu kommen, zu essen, u.a.).
  • spricht deutlich abgesetzt und deutlich hörbare Kombinationen mit zwei Silben: ba-ba, la-la, ga-ga u.a. oder spricht bereits sog. Symbolsprache (z.B. „nam-nam“ für Essen, „wau-wau“ für Hund) oder sogar schon einzelne Wörter.
  • nimmt von sich aus Kontakt mit anderen auf.
  • reagiert unterschiedlich auf vertraute und fremde Personen.

Fazit

  • Nutzen Sie das komplette Früherkennungsprogramm für Ihr Kind.
  • Oft sind Störungen oder Probleme nur von Kinderarzt oder Kinderärztin zu erkennen.
  • Je früher Behandlungen beginnen, umso besser sind die Heilungschancen. Das gelbe Untersuchungsheft immer mitnehmen.
  • Eigene Beobachtungen dem Kinderarzt bzw. der Kinderärztin mitteilen.
  • Sorgen Sie für vollständigen und rechtzeitigen Impfschutz.

Wenn Babys viel zu früh oder mit Untergewicht geboren werden

Heute werden etwa 7% aller Babys mit zu niedrigem Geburtsgewicht von unter 2500 g geboren. Entweder sind es frühgeborene Babys, die vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, oder sogenannte Mangelgeburten. Das heißt, das Baby kommt zum geplanten Termin, aber es hat die notwendige Reifung dafür nicht geschafft.

Ursachen für eine Mangelgeburt können Erkrankungen der Mutter sein, auch Rauchen, Alkohol, Sucht und Überlastungen. Oder es liegen Fehlbildungen, Infektionen oder eine Mehrlingsschwangerschaft vor. Auslöser für zu frühe Geburten sind häufig: vorzeitige Wehen, Gebärmutterhalsschwäche, Lösung des Mutterkuchens, Fehlbildungen, Mehrlingsschwangerschaften und auch unbekannte Ursachen.

Für die betroffenen Babys kann es eine Reihe von Problemen geben, weil sie für das eigenständige Leben noch nicht richtig gerüstet sind, beispielsweise für das ausreichende Atmen, das Trinken oder die Regulierung der Körpertemperatur. Aber auch Stoffwechselstörungen, Infektionsanfälligkeiten oder die Neugeborenen-Gelbsucht sind mögliche zusätzliche Gefahren. Dank der modernen Medizin mit ihren Versorgungsmöglichkeiten haben die meisten Risikobabys heute gute Chancen. Selbst Kinder mit rund 600 g Geburtsgewicht können bereits den Weg ins Leben schaffen. Falls keine weiteren schweren Risiken bestehen, holen viele frühgeborene Babys ihren Rückstand in den ersten Lebensjahren meist gut auf.

Entscheidend für Risikobabys ist, dass sie in Kliniken geboren werden, in denen ein interdis­ziplinäres Team (Geburtshilfe, Anästhesie, Kinderheilkunde) Hand in Hand zusammenarbeitet. Optimal ist die sofortige Betreuung in einer Kinderklinik mit Neugeborenen-Intensivstation, über die größere Klinikzentren verfügen.

Solange Ihr Baby in der Kinderklinik ist, sollten Sie es täglich und möglichst mehrmals besuchen, es streicheln und wenn es geht, auch pflegen, trockenlegen und füttern − möglichst mit Muttermilch. Viele Neugeborenen-Intensivstationen fördern die Entwicklung der kleinen Babys durch die sogenannte Känguru-Methode. Dabei werden die Babys aus den Versorgungsbettchen genommen und der Mutter oder dem Vater an die Brust gelegt, warm und geschützt mit einem kleinen Lammfell. Auch die Kinderkrankenschwestern der Station übernehmen diese intensive liebevolle Pflege, wenn es ihre Zeit erlaubt. Die Erfahrungen zeigen, dass Babys mit dieser Methode sehr gute Fortschritte machen.

Kinder, die keine Atemhilfe mehr brauchen und gut an Gewicht zunehmen, können entlassen werden, vorausgesetzt, dass zu Hause eine gute Versorgung gewährleistet ist. Das Baby muss gut gedeihen und selbst trinken können.

Ein besonderes Entlassungsgewicht gibt es nicht. Die Eltern sollten über die weitere Betreuung ausreichend informiert sein. Dazu gehört die regelmäßige ärztliche Untersuchung, gegebenenfalls auch zwischen den geplanten Früherkennungsuntersuchungen. Die Ärzte und Ärztinnen werden mit Ihnen besprechen, ob Ihr Kind in speziellen Nachsorge-Einrichtungen (Frühförderzentren) betreut werden sollte. Frühförderzentren verfügen in der Behandlung von drohenden oder schon bestehenden Krankheiten und Behinderungen über spezielle Er-fahrungen. Je eher die gezielte Förderung einsetzt, umso besser ist es für ein Kind.

Wann ein untergewichtiges Baby seine körperlich-geistige Entwicklung im Vergleich zu anderen Babys aufgeholt hat, ist in exakten Zeiträumen nicht anzugeben. Häufig zieht sich die Nachholentwicklung länger als ein Jahr hin. Bei schwerwiegendem Verlauf kann dies auch noch in das Vorschulalter hineingehen. In jedem Fall brauchen die betroffenen Kinder von Anfang an eine regelmäßige gute medizinische Versorgung, individuelle Förderung und die liebevolle Betreuung der Eltern, möglichst in der ganzen Kindheit. Entwicklungs- und Verhaltensstörungen sind auch im Schulalter nicht selten. Scheuen Sie sich nicht, Ihren Kinderarzt bzw. Ihre Kinderärztin auf Auffälligkeiten anzusprechen. Gegebenenfalls kann eine Weiter- oder Mitbehandlung in einem Sozialpädiatrischen Zentrum erfolgen.

Neben den Sorgen um ihr Kind haben viele Eltern oft mit Schuldgefühlen zu kämpfen. Sie fragen sich: Wie konnte unser Kind nur so geboren werden? Was haben wir falsch gemacht? Wie kommen wir bloß damit zurecht? An vielen Kliniken gibt es heute Gesprächskreise für Eltern mit den gleichen Problemen.

Im Internet, in Kliniken oder in der kinderärztlichen Praxis erhalten Sie Adressen von Selbsthilfegruppen.

Fazit

  • Neugeborenen-Intensivstationen sind auf Früh- und Mangelgeburten spezialisiert.
  • Mit Zuwendung und Körperkontakt schaffen es die kleinen Babys besser.
  • Muttermilch ist Lebenselixier.
  • Zu Hause muss gute Versorgung gesichert sein.
  • Liebevolle Betreuung und Förderung sind bis ins Schulalter ganz wichtig.
  • Gesprächskreise mit betroffenen Eltern helfen weiter

Impfungen

Über den Schutz vor Infektionskrankheiten für Kinder informiert Sie der Flyer „Kleiner Piks mit großer Wirkung“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Ausführliche Information finden Sie auch auf der Homepage der Kinder-und Jugendärzte e.V. (www.kinderaerzte-im-netz.de/impfen).

Für weitere Fragen zu diesem Thema wenden Sie sich bitte an Ihren Kinderarzt!

Wenn Ihr Baby krank ist

Im ersten Lebensjahr ist es für Eltern nicht immer leicht, Erkrankungen oder behandlungsbedürftige Probleme zu erkennen und richtig darauf zu reagieren. Das gilt umso mehr, je jünger ein Kind ist. Mit harmlosen Unpässlichkeiten können sie meist allein zurechtkommen.

Manchmal genügt schon ein Rat am Telefon, aber wenn es ernster oder ganz unklar wird, sollten Sie Ihr Kind immer in die kinderärztliche Praxis bringen. In den sprechstundenfreien Zeiten erhalten Sie Hilfe über ärztliche Notfalldienste oder die Ambulanzen der Kinderkliniken.

Hier die häufigsten Gesundheitsprobleme im Babyalter von A bis Z

Allergien

Neugeborene können mit einer erblich bedingten Allergieneigung zur Welt kommen, wenn Eltern oder ältere Geschwister eine Allergie haben. Ist nur ein Elternteil betroffen, liegt das Risiko für das Kind bei 20 – 40%, sind dagegen beide Eltern Allergiker, kann das Erkrankungsrisiko für das Kind auf bis zu 80% steigen. Überempfindlichkeitsreaktionen können sich z.B. auf der Haut zeigen (Neurodermitis), im Bereich der Nase, der Augen und Atemwege (Heuschnupfen, Bindehautentzündung, Asthma) oder auch im Verdauungstrakt (Koliken, Erbrechen und Durchfall).

Das atopische Ekzem (Neurodermitis) kann schon im ersten Lebensjahr beginnen. Symptome sind flächige Hautrötungen und quälender Juckreiz – mehr dazu unter „Neurodermitis“. Eine Kuhmilch-Eiweißallergie zeigt sich erst dann, wenn ein Säugling Flaschennahrung bekommt. Er reagiert dann spontan mit Durchfällen, Blut im Stuhl oder Erbrechen. Asthma bronchiale kommt in den ersten beiden Lebensjahren extrem selten vor, auch eine allergische Rhinitis (Heuschnupfen) beginnt in der Regel erst ab dem 3. Lebensjahr.

Muttermilch ist in den ersten vier bis sechs Monaten die beste Ernährung für ein Baby. Wenn das Baby bei familiärem Allergierisiko nicht oder nicht ausschließlich gestillt wird, braucht es mindestens bis zum Beginn des fünften Lebensmonats sogenannte HA-Nahrung, das heißt hypoantigene bzw. hypoallergene Säuglingsmilch. Falls beim Baby bereits eine Allergie, zum Beispiel gegen Kuhmilcheiweiß, nachgewiesen wurde, ist eine Spezialnahrung notwendig.

Beim Ausbruch einer Allergie können mehrere Faktoren zusammenkommen: z.B. die erbliche Veranlagung, anhaltende seelische Belastung durch Konflikte oder auch ständiges Passivrauchen.

Mit jeder Allergie muss Ihr Kind kinderärztlich betreut werden. In manchen Fällen, z.B. bei einer schweren Neurodermitis, die nervlich die ganze Familie belastet, kann die Mitbehandlung in einem Sozialpädiatrischen Zentrum hilfreich sein.

Appetitlosigkeit

In der Regel entwickelt ein gesundes Neugeborenes in den ersten Lebenswochen einen eigenen Rhythmus für die Anzahl der Trinkmahlzeiten und die Trinkmenge. Sie merken es daran, dass Ihr Kind kontinuierlich zunimmt und einen zufriedenen Eindruck macht. Ändert sich dieses Trinkverhalten nur für einige Tage und bleibt Ihr Kind dabei lebhaft und fröhlich, ist das normal. Es wird von selbst wieder in seinen Rhythmus hineinfinden.

Hält die Appetitlosigkeit jedoch an, wirkt Ihr Kind blass und schlapp oder bekommt es sogar Fieber, muss es umgehend in der kinderärztlichen Praxis vorgestellt werden. Dort wird geklärt, ob eine harmlose Erkältung mit Schmerzen beim Schlucken, eine Mundschleimhautentzündung oder aber eine schwerwiegende Infektion der Atemwege oder z.B. eine Mittelohrentzündung der Grund ist. Auch eine Magen-Darm-Infektion, Entzündungen der Blase oder Niere können sich anfänglich durch eine Trinkschwäche bemerkbar machen.

Bei mit der Flasche gefütterten Säuglingen kann auch ein Fehler bei der Zubereitung der Milchnahrung als Ursache für Appetitlosigkeit und Nahrungsverweigerung vorliegen. Falsche Mengenverhältnisse, falsche Trinktemperatur oder auch ein unpassender Flaschensauger könnten der Grund sein. Manchmal kann zu häufiges Füttern oder auch erhebliche Unruhe, z.B. auch durch herumtobende ältere Geschwister, während der Fütterzeiten zu einem schlechteren Trinkverhalten führen.

Zwingen Sie Ihrem Kind niemals die Nahrung auf. Die Mengen in den Ernährungsplänen sind nur Richtwerte, keine Normen. Ein gesundes Kind reguliert seinen Bedarf gut allein.

Augenentzündungen

Reizzustände der Augen können durch Zugluft, z.B. eine falsch eingestellte Klimaanlage, oder auch mechanisch durch heftiges Reiben entstehen. Die Augen sind gerötet, sie tränen und das Baby blinzelt vermehrt.

Sind die Augen zusätzlich geschwollen und entleert sich grünlich-gelbliches Sekret, hat sich Ihr Säugling an einer Bindehautentzündung angesteckt. Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin wird Ihnen jetzt eine antibiotikahaltige Augensalbe oder -tropfen verordnen, die rasch zum Abklingen der lästigen Beschwerden führt.

Erste Hilfe bei Verklebungen am Auge:

Sie feuchten zwei Wattepads (besser: Augenwatte) mit lauwarmem Wasser an und weichen die Verklebung am Lidrand vorsichtig auf. Dann wischen Sie Reste von außen nach innen zur Nase hin ab.

Treten bei jungen Säuglingen solche Entzündungen immer wieder in kurzen Abständen – bevorzugt auch nur einseitig – auf, muss an eine Verklebung oder Verengung des Tränennasenkanals gedacht werden. Eine solche Verklebung löst sich in der Regel innerhalb des ersten Lebensjahres von selbst, sanftes Massieren des Augeninnenwinkels hilft, die Beschwerden zu mildern. Kommt es nach zwölf Monaten nicht zur endgültigen Besserung, wird die Verengung des Tränennasenkanals durch den Augenarzt oder die Augenärztin beseitigt. So verschwinden die Beschwerden endgültig.

Bauchschmerzen

Bauchschmerzen im Säuglingsalter können vielfältige Ursachen haben: in der Häufigkeit am ehesten Blähungen, Verstopfung oder Durchfall. Manchmal treten Bauchschmerzen auch im Zusammenhang mit Erkältungskrankheiten auf. Bei akuten heftigen Schmerzen wirkt Ihr Kind blass und hinfällig, es schreit anhaltend und heftig oder wimmert nur noch. Der Bauch ist berührungsempfindlich, eventuell auch vorgewölbt, das Kind versucht jede Bewegung zu vermeiden. Jetzt muss es unverzüglich kinderärztlich untersucht werden.

Blähungen

Treten Blähungen einmalig auf, können Sie Fenchel oder Kümmel als Tee oder in Zäpfchenform geben. Auch sanftes wechselseitiges Beugen und Strecken der Beinchen oder kreisende Massage der Bauchdecke bringen Linderung. Helfen diese Maßnahmen nicht, lassen spezielle Tropfen oder Lösungen die krampfartigen Schmerzen  verschwinden.

Dreimonatskoliken

(neu:  Regulationsstörung/Schreien)

Das ansonsten gesunde Baby hat ohne erkennbaren Grund heftige Schreiattacken, ist unruhig und lässt sich nicht beruhigen. Meist beginnen die Schreiphasen zu einer bestimmten Uhrzeit am Nachmittag und können sich bis tief in die Nacht hineinziehen. Diese Schrei- und Unruheepisoden setzen meist um die zweite Lebenswoche ein und nehmen etwas bis zur sechsten Lebenswoche zu. In der Regel gehen sie bis Ende des dritten Monats völlig zurück, gelegentlich können sie sich jedoch auch durch das ganze erste Lebenshalbjahr hinziehen.

Die genauen Ursachen dieser früher als Dreimonatskoliken bezeichneten Schreiattacken sind nicht eindeutig geklärt. Sie gehen jedoch zeitlich einher mit den Reifungs- und Anpassungsprozessen, die der Säugling in seinen ersten Lebensmonaten leisten muss. So kann Babys in den ersten drei Monaten die Verdauung zu schaffen machen, weil ihr Verdauungssystem erst noch ausreifen muss. Allerdings sind die Schreiepisoden nur bei einem geringen Teil der betroffenen Säuglinge die Folge von Magen-Darm-Problemen. In den meisten Fällen liegt dagegen ein Schlafdefizit vor: Die Säuglinge haben Probleme, in den Schlaf zu finden, kommen während des Tages bis in die Abendstunden kaum zu erholsamem Schlaf und werden zunehmend überreizt.

Bei heftigen und andauernden Schreiattacken sprechen Experten von einer „frühen Regulationsstörung“, da das Baby vermutlich noch nicht gelernt hat, sich altersangemessen selbst zu beruhigen.

Die Schrei- und Unruheepisoden sind in der Regel harmlos und auf die ersten drei bis sechs Lebensmonate begrenzt, können aber eine starke Belastung bedeuten. Probieren Sie die verschiedenen Tipps zur Beruhigung aus und versuchen Sie, selber möglichst die Ruhe zu bewahren. Suchen Sie unbedingt rechtzeitig Hilfe und Entlastung, wenn Sie glauben, das Schreien nicht mehr aushalten zu können.

Was tun?
  • Hin- und Herwiegen, leise Musik, Vorsingen.
  • Den Bauch im Uhrzeigersinn um den Nabel herum sanft massieren.
  • Das Baby, mit dem Bauch auf Ihrem Unterarm liegend, herumtragen (mit der anderen Hand abstützen).

Nicht schütteln! Manchmal schütteln Eltern ihre schreienden Babys aus lauter Verzweiflung. Tun Sie das nicht. Schon kurzes Schütteln kann schwere gesundheitliche Schäden verursachen und sogar zum Tod des Babys führen.

Wenn Ihr Kind häufig schreit und sich kaum beruhigen lässt, sollten Sie Rat in der kinderärztlichen Praxis oder in einer Beratungsstelle für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern suchen. Vielerorts gibt es auch sogenannte Schreiambulanzen.

Durchfall

Hauptmerkmal ist die häufige Entleerung wässriger oder breiiger Stühle. Die Farbe ist verändert, der Geruch unangenehm. Gefürchtet ist das Austrocknen des Säuglings durch den schwerwiegenden Flüssigkeitsverlust.

Auch hier gilt: Je jünger Ihr Kind ist, umso gefährdeter ist es. Melden Sie es deshalb frühzeitig zur Untersuchung in der kinderärztlichen Praxis an und nehmen Sie am besten eine Stuhlwindel mit.

Achten Sie auf ausreichend Flüssigkeit. Das kann Wasser oder ungesüßter Tee sein, gestillte Kinder werden einfach weiter gestillt. Bei Flaschenkindern und älteren Kindern wird die Nahrungszufuhr für sechs bis acht Stunden eingestellt und stattdessen dünner Tee (Fenchel- oder Kamillentee) mit einer Prise Salz und einem Teelöffel Traubenzucker gegeben, damit der Körper nicht austrocknet. Wichtig: konsequente Handhygiene, um weitere Ansteckungen zu vermeiden.

Erbrechen

Wenn Ihr Kind nach der Mahlzeit etwas Nahrung mit aufstößt, ist das kein Erbrechen. Gibt es jedoch unerwartet eine größere Menge Nahrung von sich, kann das viele Ursachen haben: Infektionen, Magen-Darm-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen oder ein Magenpförtnerkrampf. Im schlimmsten Fall – aber zum Glück selten – ist Erbrechen Zeichen einer Hirnerkrankung.

Erbricht Ihr Kind immer wieder und hat dazu noch Durchfall oder Fieber, handelt es sich um Brechdurchfall.

Heftiges Erbrechen, Fieber und schwerkrankes Aussehen weisen unter Umständen auf eine Hirnhautentzündung hin. Zögern Sie nicht, Ihr Kind unverzüglich zum Arzt oder zur Ärztin zu bringen. Geben Sie ihm immer wieder Tee oder Wasser, der Flüssigkeitsverlust durch Erbrechen kann lebensbedrohlich werden. Alarmierend ist auch ein rapider Gewichtsverlust.

Erkältung (grippaler Infekt)

Das Niesen von neugeborenen Säuglingen ist ein natürlicher Reflex auf Licht, kein Schnupfen. Trotzdem, auch Neugeborene und Säuglinge sind irgendwann einmal erkältet. In 90% aller Fälle sind Viren die Auslöser. Sie verursachen eine verstopfte Nase, erschweren die Atmung und das Trinken. Mit Kochsalzlösung, die regelmäßig in die Nase geträufelt wird, können Sie Ihrem Kind jetzt helfen. Nach circa 10 Tagen ist die Infektion überwunden, das Kind fühlt sich wieder wohl.

Kommt zu einem Infekt der oberen Luftwege quälender Husten hinzu oder beginnt Ihr Säugling zu fiebern, sollten Sie einen Untersuchungstermin vereinbaren.

Manchmal schließt sich an die Erkältung eine Mittelohrentzündung an. Dann haben Babys große Schmerzen und schreien verzweifelt. Sie brauchen dringend ärztliche Hilfe.

Gehen Sie mit Ihrem Baby erkälteten Menschen möglichst aus dem Weg. Wenn es Sie selbst erwischt hat, umsorgen Sie Ihr Baby wie gewohnt. Nur sollten Sie Ihr Kind nicht anniesen und den Schnuller nicht ablutschen (das möglichst sowieso nie, dadurch übertragen Sie Karies auf das Kind).

Fieber

 Die Körpertemperatur junger Säuglinge schwankt leicht – auch wenn sie  gesund  sind  –  in  Reaktion auf die Raumtemperatur oder Flüssigkeitszufuhr zwischen 36,5° und 37,5°C. Das ist normal.

Von erhöhter Temperatur spricht man bei Werten zwischen 37,6° und 38,5°C. Packen Sie das Kind nicht zu warm ein und überheizen Sie den Raum nicht. Trinken ist jetzt wichtig. Alle Werte ab 38,5°C bedeuten: Ihr Kind hat Fieber. Geben Sie jetzt viel Flüssigkeit. Babys, die   jünger als 3 Monate sind, sollten ab einer erhöhten Temperatur von 38,0°C in der kinderärztlichen Praxis vorgestellt werden. Ältere Babys, wenn die Temperaturerhöhung länger als einen Tag anhält.

In der Regel sollte möglichst erst ab einer Körpertemperatur von 39,0°C (im Po gemessen) mit fiebersenkenden Maßnahmen begonnen werden: Zäpfchen oder Tropfen können nach Anweisung des Kinderarztes gegeben werden. Manchmal genügen diese Medikamente jedoch nicht, um das Fieber ausreichend zu senken. Dann können frische, nicht zu kalte Umschläge oder Wickel, z.B. Wadenwickel, zusätzlich helfen. Die Tücher etwa alle drei Minuten wechseln, insgesamt über 20 Minuten. Wichtig: Bei kühlen Armen und Beinen keinesfalls Wadenwickel verwenden! Grundsätzlich nur auf warmer Haut kühle Wickel auflegen. Niemals Folie oder anderes wasserundurchlässiges Material noch außen herumwickeln. Das kann einen Hitzestau verursachen. Viele Säuglinge wehren sich vehement gegen kühle Wickel, daher sind sie oft nur bedingt erfolgreich. 

Prinzipiell gilt: Für einen gesunden Säugling ist Fieber grundsätzlich nichts Schlimmes. Es zeigt, dass der Körper des Kindes sich erfolgreich mit einer Infektion auseinandersetzt, das Immungedächtnis wird trainiert. Falls Sie unsicher sind, lassen Sie sich in der kinderärztlichen Praxis beraten.

So messen Sie Fieber: immer im Po. Gut eine Minute lang. Bewährt haben sich digitale
Fieberthermometer. Etwas Creme auf die Spitze geben. Die Beinchen anheben, die Hand mit dem Thermometer am Po des Babys anlegen und die Spitze vorsichtig einführen

Hautprobleme

Es gibt eine Vielzahl von Hautreaktionen. Dabei kann es sich um eine reine Hauterkrankung oder um die Folgen einer Allgemeinerkrankung handeln. Deshalb sollten Sie Ihr Kind immer zum Kinderarzt oder zur Kinderärztin bringen, wenn Ihnen etwas auffällig, neu und unerklärlich vorkommt. Verwenden Sie keine Salben, Cremes oder andere Mittel, wenn Ursache und Wirkung nicht klar sind. Hier nur einige Hinweise:

  • Gneis und Milchschorf

Gneis ist eine fettige gelbliche Schuppung der Kopfhaut, die Sie mit Babyöl aufweichen und dann abbürsten oder vorsichtig abkämmen können. Milchschorf zeigt sich im Gesicht und an den Außenseiten von Armen und Beinen. Die Haut ist gerötet, nässt und ist mit Schuppenkrusten bedeckt. Zur Behandlung ist kinderärztlicher Rat gefragt.

  • Windeldermatitis

Sie beginnt in der Regel mit flächiger Rötung im Bereich des Darmausgangs und kann sich auf den gesamten Windelbereich ausdehnen.

Eine derart veränderte Haut ist ein idealer Nährboden für aus dem Darm ausgeschiedene Pilze. Eine solche zusätzliche Infektion – ein Soor – zeigt sich durch das Auftreten kleiner, runder, einzeln stehender Papeln, die auch nässen können.

Idealerweise sollten Sie die empfindliche Säuglingshaut immer mit lauwarmem Wasser reinigen und sorgfältig abtrocknen. Bei den ersten Anzeichen einer Infektion häufig die Windeln wechseln und so oft wie möglich Luft und Licht an die Haut lassen. Nach der Reinigung können Sie dünn eine Wundcreme im Windelbereich auftragen. Reichen diese Maßnahmen nicht aus oder bildet sich ein Hautsoor, benötigt die Kinderhaut eine spezielle, ärztlich zu verordnende Pilzsalbe  . Diese sollte nach Abklingen der Hautveränderungen noch 2 Tage weiter angewandt werden, um einen Rückfall zu vermeiden.

  • Neurodermitis

Die Neurodermitis ist eine chronische, in Schüben auftretende flächenhafte Rötung der Haut, zusätzliches Nässen führt zur Schorfbildung. Hauptsymptom: starker Juckreiz.

Beim Säugling sind die Hautveränderungen noch diffus über den gesamten Körper, das Gesicht und den behaarten Kopf verteilt. Erst im späteren Kindesalter finden sich die Ekzeme an den typischen Stellen im Bereich der Ellenbeugen, Kniekehlen und Handgelenke.

Die Ursache der Neurodermitis ist unklar. Neben einer angeborenen Veranlagung können auch Umwelteinflüsse, körperliche Belastungen, Infekte sowie Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten eine Rolle spielen. Falls Ihr Baby ein familiäres Allergierisiko hat und S ie es nicht oder nicht ausschließlich stillen, braucht es mindestens bis zum Beginn des fünften Lebensmonats sogenannte HA-Nahrung (hypoantigene bzw. hypoallergene Säuglingsmilch). In Gegenwart des Kindes – besser noch in der gesamten Wohnung – sollten Sie nicht rauchen. Tabakrauch fördert Allergiekrankheiten. 

Sollten Sie bei Ihrem Kind Hautveränderungen feststellen, wenden Sie sich frühzeitig an Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin, damit es eine individuell auf seine Haut abgestimmte Behandlung erhält. 

Krämpfe

Fieberkrämpfe treten am häufigsten im Rahmen von Infektionen der oberen Luftwege auf. Sie können aber auch bei anderen Erkrankungen auftreten: Mittelohrentzündung, 3-Tage-Fieber oder Harnwegsinfektion –, die mit Fieber von mehr als 38°C einhergehen.

Plötzlich ist Ihr Kind nicht mehr ansprechbar, die Arme und/oder Beine zucken rhythmisch, die Hautfarbe ist blass oder grau, Speichel kann aus dem geöffneten Mund rinnen.

  • Lagern Sie Ihr Kind jetzt in Seitenlage, damit die Atemwege frei bleiben und Speichel aus dem Mund abfließen kann.
  • Rufen Sie sofort den Notarzt.

Als Erstes wird Ihr Kind mit fiebersenkenden und eventuell auch krampflösenden Medikamenten versorgt. Danach werden Untersuchungen durchgeführt, die klären können, ob es sich „nur“ um einen unkomplizierten Fieberkrampf handelt. Ein beginnendes Krampfleiden oder eine Entzündung des Gehirns kann so ausgeschlossen werden.

Fieberkrämpfe können wiederholt auftreten, vor allem in Familien, in denen Eltern als Kind auch Fieberkrämpfe hatten. Sie sollten daher immer einen Vorrat an fiebersenkenden Medikamenten im Hause haben und mit Ihrem behandelnden Kinderarzt oder der Kinderärztin absprechen, wann Sie fiebersenkende Maßnahmen einleiten sollen. Zusätzlich sollten Sie ggf. ein Notfallmedikament im Hause haben, mit dem Sie einen erneut auftretenden Krampf unterbrechen können. Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin wird Sie genau in die Anwendung einweisen und noch offene Fragen mit Ihnen besprechen. 

Glücklicherweise gilt: Einfache Fieberkrämpfe „wachsen sich aus“, Ihr Kind wird in seiner weiteren Entwicklung nicht gestört sein.

Schielen

In den ersten Lebenswochen schielen viele Neugeborene. Schielt Ihr Kind zum Ende des ersten Lebenshalbjahres immer noch oder nach einer Pause wieder, lassen Sie es frühzeitig augenärztlich untersuchen. Eine Behandlung sollte sofort beginnen. Je früher ein Schielen behandelt wird, umso besser ist der Fehler zu korrigieren. Bleibendes Schielen oder ein zu später Behandlungsbeginn beeinträchtigen die Sehschärfe und das räumliche Sehen.

Schlafstörungen

Auch Babys können schon Schlafstörungen haben. Manchmal fragen sich Eltern allerdings, ob es tatsächlich eine Störung ist, wenn Ihr Kind nachts öfter aufwacht und anfängt zu schreien. 

Schmerzen

Bei Babys ist es oft nicht leicht herauszufinden, was sie quält. Meistens haben sie Schmerzen im Bauch (siehe Bauchschmerzen), obwohl der Auslöser nicht im Bauch sein muss. Auch Ohrenschmerzen sind häufig, und es dauert oft lange, bis Eltern darauf kommen. Bei Schmerzen schreien Babys lauthals oder wimmern leise vor sich hin. Fragen Sie sich immer: Was kann los sein? Hat sich am Körper des Kindes etwas verändert? Macht es einen kranken Eindruck? Reagiert es beim Berühren der möglichen Schmerzzone? Zögern Sie nicht, zum Arzt oder zur Ärztin zu gehen.

Soor (Pilzinfektion)

Eine Pilzinfektion spielt sich bei Babys meistens im Mund oder im Windelbereich ab (siehe Windeldermatitis). Sie kann vom einen zum anderen Bereich übertragen werden. Im Mund bildet sich auf der Zunge oder der Wangenschleimhaut ein dicker, weißlicher Belag, der sich hartnäckig hält. Das Baby hat Trinkschwierigkeiten und fühlt sich unwohl. Die Infektion muss unbedingt kinderärztlich behandelt werden. Zu Hause sollten Sie jetzt sehr auf Hygiene achten. Nehmen Sie grundsätzlich frische, ausgekochte Sauger. Auch Waschlappen müssen immer gewechselt werden und brauchen eine Kochwäsche.

Zähne

 Der erste der insgesamt 20 Milchzähne zeigt sich im Alter von 5-10 Monaten. Eine Abweichung von rund drei Monaten nach oben oder unten gilt jedoch noch als völlig normal. In der Regel sind zuerst die beiden mittleren Schneidezähne unten zu sehen. Im Alter von etwa 30 Monaten ist das Milchgebiss vollzählig.

Zähnchen kriegen ist gewöhnlich nicht mit Schmerzen, hohem Fieber oder Durchfall verbunden. Nur manchmal steigt die Temperatur leicht an, aber meist nicht über 38°C. Es kann allerdings eine leichte Rötung des Zahnfleisches auftreten. Früher wurden Erkrankungen, die in dieser Zeit vorkommen, irrtümlich auf die kommenden Zähne zurückgeführt. Sicher kann Ihr Baby quengelig sein. Aber kommt es Ihnen krank vor, ist kinderärztlicher Rat gefragt.

Die Karies-Vorbeugung

Fluoride machen die äußere Schicht der Zähne − den Zahnschmelz − widerstandsfähiger gegen die Säuren der Kariesbakterien. Im Haushalt sollte deshalb nur fluoridiertes Speisesalz verwendet werden. Darüber hinaus ist eine zusätzliche Fluoridzufuhr notwendig. Meist erhalten Babys deshalb eine Kombinationstablette, die neben Vitamin D zur Rachitis-Vorbeugung auch Fluorid enthält. Sollten sich Fragen zur Fluoridversorgung ergeben, sprechen Sie dies in der kinderärztlichen bzw. zahnärztlichen Praxis an.

Ganz wichtig ist der sorgsame Umgang mit der Nuckelflasche. Überlassen Sie Ihrem Kind die Flasche nicht zur Selbstbedienung - eine besonders schmerzhafte und zerstörerische Form der Karies, die sogenannte Nuckelflaschenkaries, könnte die Folge sein. Geben Sie ihm bevorzugt   Trinkwasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees zu trinken, möglichst von Anfang an aus Tasse oder Becher.

Mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne sollten diese nach den Mahlzeiten mit Wasser und einer weichen Zahnbürste gereinigt werden. Wenn Ihr Kind kein Fluorid in Tablettenform erhält, sollten Sie seine Zähne vom ersten Zähnchen an einmal am Tag - am besten abends – mit einem dünnen Film fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (500 ppm Fluorid) putzen. Verzichten Sie  auf Zahnpasten mit Frucht- oder Bonbongeschmack, um dem Baby keinen Anreiz zum Herunterschlucken zu geben. Und: Lutschen Sie nicht Flaschensauger, Schnuller oder Breilöffel ab. Hierdurch können Sie u.a. Kariesbakterien auf Ihr Kind übertragen.

Zur Fluoridversorgung im 2. Lebensjahr lassen Sie sich in der kinderärztlichen oder zahnärztlichen Praxis beraten.

Nehmen Sie Ihr Baby zu Ihren zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen mit. So gewöhnt es sich frühzeitig an die Zahnarztpraxis.

Wenn Ihr Kind Medikamente braucht

Kinderärzte und Kinderärztinnen verschreiben Medikamente für Kinder gut überlegt. Die Wirkung und die Einnahme wird der Arzt bzw. die Ärztin erklären. Stellen Sie Fragen und lesen Sie immer den Beipackzettel. Aus rechtlichen Gründen werden Sie hier alle möglichen, auch extrem seltenen Nebenwirkungen finden. Das kann Sie ängstigen und verunsichern. Vertrauen zum Arzt oder zur Ärztin ist deshalb wichtig. Zweifel sollten Sie besprechen und dann im Sinne Ihres Kindes den Empfehlungen zur Einnahme folgen.

Die meisten Medikamente gibt es als Saft, Tropfen oder Zäpfchen. Manche Medikamente dürfen Sie mit einer kleinen Menge Flüssigkeit mischen, um den Geschmack zu überdecken. Manchmal hilft auch Nachtrinken von Wasser, Saft oder Tee. Sträubt sich Ihr Kind energisch gegen eine Medikamentengabe, lassen Sie sich beraten. Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin weiß Rat. Brechen Sie niemals eine angeordnete Therapie aus eigenen Stücken ohne Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin ab.

Achten Sie bitte immer darauf, wie und wo Sie Arzneien aufbewahren! Sie müssen immer verschlossen und für Kinder unerreichbar sein. Flüssige Mittel sind meist vor der Anwendung aufzuschütteln.

Fazit
  • Bei Dringlichkeit und unklaren Beschwerden immer die kinderärztliche Praxis aufsuchen.
  • Vertraute Kinderärzte bzw. Kinderärztinnen geben auch telefonisch Rat.
  • Schreit das Baby unentwegt, Fieber messen und abtasten.
  • Auf Veränderungen von Gesichts- und Augenfarbe achten.
  • Infektionskrankheiten können Bauchschmerzen verursachen.
  • Fieberzäpfchen im Haus haben.
  • Nach Fieberkrämpfen ein vorbeugendes Mittel besorgen.
  • Bei Pseudo-Krupp immer die ärztliche Praxis aufsuchen.
  • Babys können schon Fütter- und Schlafstörungen haben.
  • Ärztlich verordnete Medikamente auch verabreichen.

Weitere Informationen finden Sie auch auf der Internetseite www.kindergesundheit-info.de.

Der „Plötzliche Säuglingstod“: Wirksame Vorbeugung ist möglich

Der sogenannte „Plötzliche Säuglingstod“ hat in früheren Jahren fast 1000 Babys pro Jahr völlig unerwartet das Leben gekostet. Seitdem von der Bauchlage beim Schlafen von Babys abgeraten wird, ist die Zahl der Todesfälle zurückgegangen auf 131 Todesfälle im Jahr 2012 (0,2 auf 1000 Lebendgeborene). Diese plötzlichen Todesfälle sind somit heute sehr selten, wenn auch von der Wissenschaft immer noch nicht bis ins Letzte geklärt. Die Erfahrungen zeigen aber, dass die heute empfohlenen Maßnahmen zur Vorbeugung der richtige Weg sind, Babys zu schützen.

Nach den neuen Erkenntnissen gilt Folgendes:

  • Rückenlage
  • besser Schlafsack als Decke
  • im Elternschlafzimmer im eigenen Bettchen
  • rauchfreie Umgebung (vor und nach der Geburt)
  • nicht zu warm
Rückenlage

Legen Sie Ihr Baby im ersten Lebensjahr zum Schlafen grundsätzlich auf den Rücken, nie auf den Bauch. Auch die Seitenlage wird nicht empfohlen, da das Baby beim Schlafen leicht auf den Bauch rollen kann. Wenn Ihr Baby groß genug ist sich allein zu drehen, ist die dann eingenommene Schlaflage o.k.

Frühere Bedenken, dass Babys, die auf dem Rücken schlafen, eher der Gefahr ausgesetzt sind, Erbrochenes in die Luftröhre zu bekommen, konnten eindeutig ausgeräumt werden. Wenn das Baby wach ist, sollten Sie es natürlich hin und wieder auf den Bauch legen, damit es seine Rückenmuskulatur „trainieren“ kann.

Schlafsack ist sicherer als Decke

Damit der Kopf Ihres Babys durch nichts bedeckt werden kann, was einen Atemrückstau oder Überwärmung verursachen kann, verwenden Sie lieber einen Schlafsack als eine Decke. Aber achten Sie darauf, dass der Halsumfang nicht größer ist als der Kopf des Kindes, damit es nicht hineinrutschen kann. Die richtige Länge des Schlafsacks berechnet sich aus der Körpergröße minus der Kopflänge des Kindes plus zehn bis 15 cm zum Wachsen und Strampeln.

Wenn Sie dennoch eine Decke bevorzugen, sollte diese leicht sein und das Baby nur bis zur Brust bedecken. Legen Sie Ihr Baby so in sein Bettchen, dass die Füße gegen das Fußende stoßen, damit es nicht unter die Decke rutschen kann.

Im Elternschlafzimmer im eigenen Bettchen

Im ersten Lebensjahr sollte das Babybett im Elternschlafzimmer aufgestellt werden, denn die gleichmäßigen Atemgeräusche der Eltern haben einen positiven Einfluss auf die Atemregulation des Babys. Gleichzeitig erleichtert die räumliche Nähe des Babys Müttern das nächtliche Stillen.

Das Bettchen sollte dabei eher „spartanisch“ ausgestattet sein:
  • mit möglichst fester, luftdurchlässiger Matratze, die sich relativ wenig eindrücken lässt,
  • ohne Kopfkissen,
  • ohne Fellunterlagen,
  • ohne weiche Umpolsterungen (Nestchen),
  • ohne Kuscheltiere, die die Atemwege verschließen könnten, oder kleine Teile, die verschluckt oder in die Atemwege gelangen könnten.

Wenn Ihr Baby neben Ihnen im Elternbett schlafen soll, sind bestimmte „Sicherheitsregeln“ zu beachten. Bitte informieren Sie sich auf www.kindergesundheit-info.de oder sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt bzw. Ihrer Kinderärztin.

Manche Eltern möchten ihr Baby auch nachts ganz nah bei sich haben und mit ihm das Familienbett teilen. Stillenden Müttern bietet sich das gemeinsame Bett an,  da es das Stillen erleichtern kann, welches für das kindliche Wohlbefinden wichtig ist. Andererseits deuten verschiedene Studien darauf hin, dass in den ersten Lebenswochen des Babys mit dem Schlafen im Familienbett ein erhöhtes SIDS-Risiko (Plötzlicher Säuglingstod) verbunden sein kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn ein Elternteil oder beide Raucher sind. Wenn das Baby Flaschennahrung erhält, ist es auf jeden Fall besser im eigenen Bettchen neben dem Elternbett aufgehoben.

Rauchfreie Umgebung

Vermeiden Sie während der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr des Kindes das Rauchen. Achten Sie auf eine rauchfreie Umgebung. Dies gilt natürlich ganz besonders für den Raum, in dem Ihr Baby schläft, denn Rauchen ist ein bedeutsamer Risikofaktor.

Nicht zu warm

Babys mögen es lieber kühl. Auch aus diesem Grund sollten Sie auf Kopfkissen, Federbetten, Nestchen oder Felle im Babybett verzichten! Im Gegensatz zu der früher gängigen Meinung, Felle würden für eine optimale Temperierung sorgen, hat man inzwischen nachgewiesen, dass es auch aufgrund von Fellen zu Überwärmung im Kinderbett kommen kann. Auch Wärmflasche oder Heizkissen gehören nicht ins Babybett.

  • Nicht heizen, solange die Raumtemperatur nicht unter 18°C fällt.
  • Stellen Sie das Babybett nicht in die Sonne oder neben die Heizung.
  • Ziehen Sie Ihrem Kind im Bett (und überhaupt zu Hause) keine Mützchen oder sonstigen Kopfbedeckungen auf, denn Babys leiten überschüssige Wärme über den Kopf ab.
  • Als Bekleidung im Bett genügen Windel, Body und Schlafanzug (auch wenn das Baby krank ist!).

Weitere Empfehlungen

Das Stillen:

Stillen Sie Ihr Baby. Mit Muttermilch erhält Ihr Baby wichtige Abwehrstoffe gegen Infektionen und Allergien und bekommt viel Körperkontakt. Gestillte Kinder haben ein niedrigeres Risiko für den Plötzlichen Säuglingstod. Wenn Sie Ihr Kind mit in Ihr Bett nehmen möchten, behalten Sie Ihr Baby dicht neben sich, sodass es Sie berühren kann, und schlafen Sie ihm zugewandt. Haben Sie Alkohol getrunken oder müssen Sie Medikamente nehmen, ist Ihr Kind im eigenen Bettchen besser aufgehoben.

Körperkontakt:

Kuscheln Sie Ihr Baby öfter in Ihre Arme, an Ihren Körper und streicheln Sie es häufig am Tag.

Arztbesuche:

Gehen Sie mit Ihrem Kind regelmäßig zu den Früherkennungsuntersuchungen in die kinderärztliche Praxis. Warten Sie aber nicht,

  • wenn Ihr Kind auffällig lange Atempausen im Schlaf macht,
  • wenn Sie es ohne ersichtlichen Grund im Bett schweißnass vorfinden,
  • wenn seine Gesichtsfarbe plötzlich bläulich wird oder extrem blass aussieht.

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

Gemeinsame Elterninitiative
Plötzlicher Säuglingstod (GEPS) Deutschland e.V.

Fallingbosteler Straße 20, 30625 Hannover

Tel./Fax  0511/8386202
E-Mail     geps-deutschland@t-online.de
www.sids.de

Geburtshilfe

Klinikum Herford

Die Geburt eines Kindes ist eines der spannendsten und schönsten Erlebnisse des Menschen. Dieses freudige Ereignis wollen wir in unserem Mutter-Kind-Zentrum gemeinsam mit Ihnen teilen. Das helle, farbenfrohe und freundliche Ambiente im Mutter–Kind–Zentrum lädt Sie ein, sich in der Schwangerschaft, während der Geburt und im Wochenbett bei uns wohl zu fühlen. 

Wir haben als offiziell anerkanntes und zertifiziertes Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe Level 1 alle inhaltlichen und räumlichen Voraussetzungen für eine sichere Geburt in geborgener Atmosphäre geschaffen. 

Bei den Informationsabenden können sich werdende Eltern einen Überblick über die Betreuungsmöglichkeiten im Mutter-Kind-Zentrum während der Schwangerschaft und auch während der Geburt verschaffen. Chefarzt Dr. Thomas Heuser und eine Hebamme  stehen Ihnen an diesen Abenden für Fragen zur Verfügung. Nach der Veranstaltung findet immer eine Besichtigung des Mutter-Kind-Zentrums inkl. der Kreißsäle mit den verschiedenen Entbindungsmöglichkeiten statt.

Termine: jeden 2. und 4. Montag im Monat
Anmeldung: eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Uhrzeit: 19:00 Uhr
Ort: Konferenzraum I und II im Hauptgebäude des Klinikums Herford

Bei Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit unter der Telefonnummer 942712 zur Verfügung.

Weitere Informationen und besonders aktuelle Termine entnehmen Sie bitte unserer Homepage: www.mkz-klinikum-herford.de 

Anschrift:
Klinikum Herford
Schwarzenmoorstraße 70
32049 Herford

Mathilden-Hospital

Vor der Geburt

Unser Team ist sehr darauf bedacht, Sie optimal auf Ihre Entbindung und die ersten Monate mit Ihrem Kind vorzubereiten. Unsere Patientinnen können aus einer Vielzahl von Angeboten wählen:

  • Geburtsvorbereitungskurse, Babymassage und Rückbildung:
    Informationen und Anmeldung unter Tel. 593374
  • Elternschule: 
    Informationen und Anmeldung unter Tel. 127711
  • Professionelle Stillberatung/-begleitung auch nach der Krankenhausentlassung:
    Informationen und Anmeldung über unser Sekretariat und das Milch Café unter
    Tel. 593217

Terminvereinbarung im gynäkologischen Sekretariat:

Tel. 593217
E-Mail richard.wojdat@mathilden-hospital.de

Anschrift:
Mathilden-Hospital gem. GmbH
Renntormauer 1-3
32052 Herford 

Tel. 5930
Fax 593126
E-Mail info@mathilden-hospital.de

www.mathilden-hospital.de/medizin-pflege/klinik-fuer-frauenheilkunde-und-geburtshilfe/babynest.html

Hebammenpraxis „rundherum“

Kurse:

  • PEKiP
  • Geburtsvorbereitung
  • Schwangerschaftsgymnastik
  • Rückbildung
  • u.v.m.

Nähere Informationen:

Nicole Kaempfer
 Tel. 382161
Mobil 0176/70058974
E-Mail hebammenherford@aol.com

www.hebammenherford.de

Hebammenpraxis & Naturheilzentrum Quintessenz  

Kurse:

  • Kurse zur Geburtsvorbereitung
  • Vorsorge in der Schwangerschaft
  • Rückbildungskurse
  • u.v.m.

Hebammen:

Tonia Schulte Eickholt
Tel. 0176 / 23 26 82 96

Jessica Pahnke
Tel. 0176 / 44 61 82 20 

Tel. 1789298

www.quintessenz-herford.de

Freipraktizierende Hebammen in Herford

Für die Zeit der Schwangerschaft und des Wochenbettes hat jede Frau Anspruch auf Hebammenhilfe, finanziert durch die Krankenkasse.

Eine Übersicht über freipraktizierende Hebammen in Herford und Umgebung finden Sie unter: www.klinikum-herford.de/institutezentren/mutter-kind-zentrum/leistungsspektrum/

 

Kinderärzte und Spezialisten

Kinder- und Jugendmedizin

Behnke

Bünder Straße 376

32120 Hiddenhausen

05223-869 95

Bergmann & Farhan

Bismarckstraße 8

32257 Bünde

05223-32 54

Buchholz & Schäffler

Herforder Straße 115

32602 Vlotho

05733-96 000

Dietrich & Holtmann

Mindener Straße 10

32049 Herford

05221-543 10

Hambruch

Holzhauser Straße 8

32257 Bünde

05223-410 21

Klinkert & Kolleginnen

Engerstraße 26

32051 Herford

05221-18 70 990

Künnemeyer, Otter-Theiling

Bahnhofstraße 53A

32257 Bünde

05223-32 54

Manegold-Randel

Am Mühlenbach 6

32584 Löhne

05732-23 32

Pabel

Bismarckstraße 80

32049  Herford

05221-840 484

Roßkamp, Kluger, Hartmann

Bahnhofstraße 2

32278 Kirchlengern

05223-976 94 40

Schmiedlau & Köhn

Sedanstraße 1

32257 Bünde

05223-12010

Erreichbarkeit von Kinderärzten und Klinken:

Im Kreis Herford außerhalb der Sprechzeiten 18:00 bis 20:00 Uhr am Wochenende sowie mittwochs Nachmittag wird immer auf den Anrufbeantwortern der Kinderärzte mitgeteilt. Eine Übersicht ist auch auf der Seite von Dr. Klinkert & Kolleginnen zu finden, unter: https://kinderaerzte-radewig.de/notdienstplan/

In der Zeit von 20:00 Uhr abends bis 08:00 Uhr morgens ist immer die Kinderklinik des Klinikums Herford, Schwarzenmoorstraße 70  für Sie da. Sie ist telefonisch unter 05221-94 25 44 zu erreichen.

Anschrift:
Klinikum Herford
Kinder- und Jugendklinik
Schwarzenmoorstraße 70
32049 Herford

Ambulanz und Aufnahme:
Tel. 942544

www.klinikum-herford.de 

Folgende Sprechstunden und Ambulanzen gibt es in der Kinderklinik:

www.klinikum-herford.de/kliniken/klinik-für-kinder-und-jugendmedizin/kontakt/

Die Terminabsprache erfolgt immer über das Sekretariat der Kinder- und Jugendklinik:
Tel. 942541.

Sollte der kinderärztliche Notdienst nicht erreichbar sein, werden selbstverständlich alle Patienten mit akuten Erkrankungen zeitnah in der Kinderklinik-Notaufnahme vom dienst-habenden Kinderarzt untersucht und bei Bedarf auch sofort stationär aufgenommen. 

 

Herforder Tagesklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik:

Träger: Klinikum Herford (18 Plätze)

Ansprechpartnerin für den Erstkontakt ist das Sekretariat der Tagesklinik
Erika Kruse, Unter den Linden 41, 32052 Herford

Tel. 16430
Fax 164322

E-Mail tagesklinik.herford@klinikum-herford.de
www.klinikum-herford.de

Förderangebote

Sozialpädiatrisches Zentrum

Das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) in Bethel ist eine kinderärztlich geleitete, multi-disziplinär arbeitende Ambulanz für die Diagnostik, Beratung und Therapie von Familien mit entwicklungsauffälligen oder behinderten Kindern. Unser Einzugsgebiet ist Ostwestfalen-Lippe.

Aufgabe des SPZ ist es, Schwierigkeiten in der Entwicklung von Kindern möglichst früh zu erkennen, Ursachen festzustellen, einen Behandlungsplan aufzustellen, Eltern anzuleiten und, insbesondere bei komplexen Problemen, eine Therapie durchzuführen (Frühdiagnose und Frühtherapie). Neben den Defiziten stehen dabei besonders auch die nutzbaren Ressourcen des Kindes und der Familie im Mittelpunkt. Ein Arbeitsschwerpunkt sind Kinder mit hirn-organisch bedingten Störungen und mit Mehrfachbehinderungen. Häufig begleiten wir Familien über mehrere Jahre.

 Für folgende Problembereiche ist das SPZ Ansprechpartner: 

  • Risiko-Neugeborene (z.B. extrem Frühgeborene, mütterliche Drogenabhängigkeit)
  • Kinder mit neurologischen Erkrankungen (oder entsprechendem Verdacht) 
  • Zerebralparesen (z.B. spastische Lähmungen)
  • Epilepsie
  • neurodegenerative Erkrankungen
  • Spina bifida (offener Rücken)
  • Syndrome/Fehlbildungen
  • Nerven- und Muskelerkrankungen
  • Kinder mit Entwicklungsverzögerung bzw. -störungen 
  • Verzögerung von körperlicher und/oder geistiger Entwicklung
  • Sprachentwicklungsverzögerung
  • Wahrnehmungsstörungen
  • Kinder mit emotionalen Auffälligkeiten, Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität und Verhaltensauffälligkeiten
  • autistische Züge
  • Ängste
  • aggressives Verhalten
  • schwere Schrei-, Fütter-, Schlafstörungen bei Säuglingen
  • Kinder mit Schulleistungsproblemen 
  • Schulversagen
  • Lese-, Schreib-, Rechenprobleme

Zugang zum SPZ 

Nach Rücksprache mit Ihrem Kinderarzt können Sie Ihr Kind persönlich oder telefonisch bei uns anmelden. Nach Ausfüllen eines Fragebogens erhalten Sie Ihre Vorstellungstermine, in der Regel zunächst zur kinderneurologischen und einer oder zwei weiteren Untersuchungen. Zu diesen Terminen werden Sie jeweils von Ihrem Kinderarzt an das SPZ überwiesen. Eine Vorstellung und Behandlung ist nur mit kinderärztlicher Überweisung möglich.

Anschrift:
Sozialpädiatrisches Zentrum
Grenzweg  3
33617 Bielefeld

Tel. 0521/772-78181
Fax 0521/772-78182
E-Mail spz@evkb.de

Interdisziplinäre  Frühberatungs- und Frühförderstelle der Lebenshilfe Herford

Zielgruppe: Kinder von der Geburt bis zur Einschulung, die 

  • belastet sind durch schwierige Geburt oder Schwangerschaft
  • unsicher in ihrer Bewegung sind
  • besonders ruhig, unruhig oder ängstlich sind
  • nicht altersentsprechend spielen
  • unter- oder überempfindlich auf Reize reagieren
  • Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung zeigen
  • Konzentrationsprobleme haben
  • eine Behinderung aufweisen

Angebote: 

  • Beratung über den Entwicklungsstand des Kindes und Fördermöglichkeiten
  • Entwicklungsdiagnostik
  • Förderung
  • „Interdisziplinäre Frühförderung“ (heilpädagogische Förderung in Kombination mit Logopädie und/oder Ergotherapie und/oder Physiotherapie) 

Nach Kostenzusage des Kostenträgers:

  • Einzel- oder Gruppenförderung
  • Entwicklungsbegleitung, Heilpädagogik, Psychomotorik, Kunsttherapie, Sprachförderung, Spieltherapie, heilpädagogisches Reiten
  • Begleitung und Unterstützung der gesamten Familie (systemisch lösungsorientierter Ansatz)

Ansprechpartnerin:
Anke Schmidt
Interdisziplinäre Frühförderstelle der Lebenshilfe Herford
Bismarckstr. 3
32049 Herford

Tel. 924760
E-Mail a.schmidt@lebenshilfe-herford.de

Ernährungsberatung für Kinder und Säuglinge

Säuglingsnahrung - Ernährung im ersten Lebensjahr

Wie sollte sich mein Kind in den ersten Lebensjahren ernähren?

Ein Säugling braucht neben viel Liebe und Zuwendung auch eine spezielle Ernährung. Sie trägt entscheidend zur gesunden Entwicklung und zum Wohlgefühl bei. Ein Säugling ist kein kleiner Erwachsener. Die Kost muss abgestimmt sein auf die noch wachsenden, unreifen Organe (Magen, Darm und Nieren). Allein im ersten Lebensjahr verdreifacht sich das Körpergewicht Ihres Kindes. Die Ernährung muss die nötigen Baustoffe dazu liefern. Besonders wichtig sind hochwertiges Eiweiß, dazu Kalzium und Phosphat für das rasch wachsende Knochensystem sowie Eisen und Kupfer für die sich in der Säuglingszeit verdoppelnde Blutmenge. Der Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen ist ebenfalls hoch.

Muttermilch ist auf all diese Bedürfnisse optimal zugeschnitten

„Mit ihr bekommt das Baby alle Nährstoffe in genau der Qualität und Zusammensetzung, die es für sein vitales Heranwachsen braucht. Muttermilch steht immer kostenlos, richtig temperiert und hygienisch einwandfrei zur Verfügung. Ganz wichtig: Muttermilch enthält besondere Abwehrstoffe, die Babys vor Infektionen schützen und helfen, erblich mitbedingten Allergien vorzubeugen. Erkranken Stillbabys trotzdem, sind die Beschwerden meist milder. Auch Magen-Darm-Störungen sind selten, weil bestimmte Enzyme in der Muttermilch das empfindliche Verdauungssystem des Babys unterstützen. Bis heute ist es nicht gelungen, diese Abwehr- und Schutzstoffe industriell herstellbar zu machen.“ „Mit Muttermilch bekommt Ihr Baby nicht nur die beste Nahrung, die es gibt. Stillen ist auch Nahrung für die Seele. An Ihrem Körper spürt das Kind ganz hautnah und innig Ihre Wärme, Ihre Zuwendung und Zärtlichkeit ...“.

Auszüge aus der Broschüre „das baby“,
hrsg. von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln, 2008

Wenn die Mutter aus medizinischen oder persönlichen Gründen nicht stillt, sorgen die im Handel erhältlichen Säuglingsmilchnahrungen ebenfalls für eine verlässlich gute Ernährung des Babys und sind vor allem hygienisch einwandfrei. Sie entsprechen den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und bieten mehr Sicherheit als selbst zubereitete Milchnahrung. 

Noch ein wichtiger Hinweis: Die Energie-Reserven des kindlichen Organismus sind gering und in der Wachstumsphase besonders schnell verbraucht. Deshalb: Je jünger Ihr Kind ist, desto häufiger benötigt es eine Mahlzeit (im zweiten Lebensjahr z. B. fünf Mahlzeiten täglich).

Ansprechpartner: 

Bei Fragen zur Säuglingsernährung beraten Hebammen und Kinderärzte. 

Kindernahrung – Ernährung nach dem ersten Lebensjahr

Auch bei Kleinkindern ist eine gesunde Ernährung wichtig. Nach zehn bis zwölf Lebensmonaten sind die Organe des Kindes bereits stabiler, so dass es von diesem Alter an zunehmend die Familienspeisen mitessen kann. Gerade im Alter zwischen eins und zehn werden die Gesundheitsgrundlagen für ein ganzes Leben gelegt. Die Entwicklung der körperlichen und  geistigen Anlagen, die Widerstandskraft gegen Infektionen und die spätere Leistungsfähigkeit werden durch die Ernährung stark mitbestimmt. Zu einer ausgewogenen Kinderernährung gehören viele verschiedene Lebensmittel. Es gelten drei Faustregeln:

  • reichlicher Verzehr pflanzlicher Lebensmittel, teils roh und teils gekocht sowie viele Getränke,
  • ausreichender, aber mäßiger Verzehr tierischer Lebensmittel,
  • wenig, aber bewusst ausgewählte fettreiche Lebensmittel. 

Kinderernährung ist aber mehr als das Wissen um den genauen Nährstoffbedarf. Es geht auch darum, rechtzeitig Vorlieben zu entwickeln, die das Essverhalten Ihres Kindes lebenslang beeinflussen. Kinder ahmen meist die Essgewohnheiten ihrer Eltern nach. Diese sind Vorbilder sowohl in positiver wie in negativer Hinsicht. Nehmen Sie sich deshalb Zeit, gemeinsam mit Ihren Kindern zu kochen, zu essen und zu genießen. Bringen Sie Ihrem Kind die ganze Vielfalt an Lebensmitteln nahe. Wecken Sie seine Neugier, und lassen Sie es am Kochen und Backen teilhaben, denn was es selbst mit zubereitet hat, akzeptiert es besser als etwas, das ihm nur auf den Teller gelegt wird. Außerdem werden so schon frühzeitig Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit Ihres Kindes gestärkt.
Am Esstisch finden Kommunikation, Austausch, Erziehung und Wertevermittlung statt.

Gemeinsames Essen in gemütlicher, entspannter Atmosphäre (ohne Fernseher!) hebt die Stimmung, löst die Zunge und verbindet Menschen – große wie kleine!

Ansprechpartner: 

Fragen zur Ernährungsberatung bei Kindern können bei Kinderärzten, aber auch bei den Krankenkassen gestellt werden. Sie vermitteln bei Bedarf auch anerkannte Beratungsstellen.

Ernährungsberatung 

Kosten für eine Ernährungsberatung für Kinder werden nur zum Teil von den Krankenkassen übernommen. Einige Krankenkassen bieten aber eine eigene Ernährungsberatung an.

http://www.dr-ambrosius-owl.de

Empfehlenswerte Internetadressen zum Thema Ernährung:

Kinder- und Jugend-Gesundheitsdienst (KJGD) 

Damit Kinder und Jugendliche in Herford gesund aufwachsen können, hat es sich der KJGD zur Aufgabe gemacht, Kindergesundheit in Form ärztlicher und zahnärztlicher präventiver Maßnahmen und Früherkennungsuntersuchungen zu erhalten und zu verbessern.

Die präventiven Maßnahmen reichen von vorschulischer Gesundheitsaufklärung in Familienzentren und Kindertagesstätten (ärztliche Vorträge, Zahnprophylaxe) bis hin zu Vorträgen für Jugendliche mit altersspezifischen Fragestellungen in den Schulen.

Im Rahmen der Kindergartenuntersuchung im 5. Lebensjahr sowie der standardisierten Schuleingangsuntersuchung (SOPESS) wird die kindliche Entwicklung in ihren vielen Facetten und Teilbereichen kinderärztlich überprüft, wobei eventuelle Förderbedarfe erhoben und in Gesprächen mit den Eltern erörtert werden können.

Die schul(zahn)ärztliche Begleitung reicht dabei bis weit ins Schulalter hinein, so dass auch nach Einschulung entstehende schulrelevante Gesundheitsprobleme im Sinne einer betriebsärztlichen Betreuung durch die Schulärzte im Auftrag der Schulen erfasst und bearbeitet werden können.

In Fragen der Eingliederungshilfe unterstützt der KJGD Eltern, deren Kinder behindert oder die von Behinderung bedroht sind, durch kinderärztliche Untersuchungen und Beratung zu therapeutischen Maßnahmen sowie der möglichen Aufnahme in integrative oder heilpädagogische Kindergärten. Dabei vernetzt sich der KJGD eng mit Lehrern, Erziehern, Therapeuten und Kinderärzten, um in gemeinsamer Absprache eine bestmögliche Förderung für die betroffenen Kinder zu erreichen.

Ansprechpartner:
Frau Peters
Tel. 132123
E-Mail G.Peters@kreis-herford.de

Anschrift:
Kreis Herford - Gesundheitsamt
Amtshausstr. 2
32051 Herford

Hilfen bei Behinderungen und Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen haben eine besondere Bedeutung für Familien. Sie werden als neue Formen sorgender Netze angesehen, die familienbezogen, familienergänzend und familienentlastend sind.

Sie dienen dazu:

  • aus der Isolation herauszukommen und Gruppen zu bilden,
  • miteinander zu sprechen und Erfahrungen auszutauschen,
  • sich wechselseitig zu helfen und sich umeinander zu sorgen,
  • voneinander zu lernen und Fähigkeiten zur Problembewältigung wie für das Zusammenleben zu entwickeln. 

In einer Broschüre sind alle im Kreis Herford vorhandenen Selbsthilfegruppen nach Sachgruppen bzw. Krankheitsbildern gegliedert aufgeführt. Informationen zu den Adressen und Ansprechstellen der Selbsthilfegruppen gibt Ihnen das:

Selbsthilfebüro Herford
Ansprechpartnerin:
Marion Fromme

Tel. 132124
E-Mail selbsthilfebuero@kreis-herford.de
www.selbsthilfebuero.kreis-herford.de

Die Broschüre ist auch im Internet abrufbar: www.selbsthilfebuero.kreis-herford.de

Behindertenbeauftragte der Stadt Herford

Familien mit behinderten Kindern können sich bei der Behindertenbeauftragten der Stadt Herford beraten lassen. Sie setzt sich für die sozialen und kulturellen Bedürfnisse und Interessen von Menschen mit Behinderungen ein: 

  • sie arbeitet mit Behindertenverbänden und –vereinen sowie Selbsthilfegruppen zusammen und vermittelt Kontakte zu ihnen,
  • sie bündelt die Interessen und Belange der verschiedenen Behindertengruppen,
  • sie informiert die Öffentlichkeit und die Verwaltung zu behindertenpolitischen Themen,
  • sie setzt sich für die Integration und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Leben in der Gesellschaft ein,
  • sie berät zu Angeboten, die sich rund um das Thema Behinderung drehen und vermittelt an die notwendigen Fachstellen. 

Ansprechpartnerin:
Martina Nickles
Tel. 189-239
Fax 189-866
E-Mail martina.nickles@herford.de

Anschrift:
Stadt Herford
Rathausplatz 1
32052 Herford